Nach 10 Tagen bei Lars und Mireille auf dem Campingplatz wollte ich noch ein paar andere Ecken von Dänemark entdecken. Ich entschied mich an die Westküste, an die Nordsee, zu fahren.
Nach dem Abschied von Lars am Bahnhof in Svendborg fuhr ich mit dem Zug nach Odense. Odense ist die Hauptstadt von Fünen. Dort legte ich noch einen Zwischenstop ein. Nachdem ich meinen großen Rucksack gut am Bahnhof verstaut hatte, erkundete ich die Stadt zu Fuß. Zu Mittag fand ich ein hübsches kleines veganes Café und genoss die Sonne an der Odense å, die direkt durch die Stadt fließt. Odense empfand ich als eine Mischung aus Lübeck und Braunschweig. Die hübsche hanseatische Architektur von Lübeck und das viele Grün rund um den Fluss, wie in Braunschweig an der Oker.
Später spazierte ich am Haus, in dem Hans Christian Andersen geboren wurde, vorbei. Du weißt nicht wer das ist?! Ich musste auch erstmal überlegen, aber dann vielen mir immer mehr Märchen ein, die er geschrieben hat. Die kleine Meerjungfrau. Däumelinchen. Der kleine Zinnsoldat. Die Prinzessin auf der Erbse. Und ich lese gerade, dass auch "Des Kaisers neue Kleider" von ihm ist.
Am Abend fuhr ich dann weiter nach Esbjerg, an der Westküste. In Esbjerg hatte ich mir für die nächsten Tage eine Unterkunft über Airbnb gesucht.
Als ich abends ziemlich kaputt dort ankam, war der Schlüssel nicht wie besprochen in einem kleinen Schlüsselkasten neben der Tür. So ein Mist! Telefonisch konnte ich den Vermieter nicht erreichen und am Haus nebenan öffnete auch niemand. Mein Handyakku war schon ziemlich leer. Und meine Powerbank leider auch. :/ Zum Glück kam dann doch noch irgendwann eine junge Frau, die mich reinließ.
Am nächsten Tag stand die kleine Stadt Ribe auf dem Programm. Ribe ist die älteste Stadt Dänemarks und meines Erachtens auch auf jedenfall einen Ausflug wert. Eine ganz wunderschöne kleine Stadt, mit Kopfsteinpflaster, kleinen Gassen, Hinterhöfen und einem kleinen Flusslauf durch den Ort mit Brücken und Wasserrädern. Auf einem großen Platz steht der Dom von Ribe. Ich traute mich die 248 Stufen auf den Turm des Doms hoch. Dort wurde ich mit einem weiten Blick über den Ort und die Landschaft bis ans Meer belohnt. Und so hoch und "schlimm" wie der Turm der St. Andreas Kirche auf dem Wollmarkt in Braunschweig war es für mich auch nicht. :)
In meinem Reiseführer wurde in Esbjerg noch unbedingt die Skulptur "Der Mensch am Meer" empfohlen. Nach einem ziemlich anstrengenden Marsch dorthin war ich doch recht überrascht.. oder soll ich irritiert sagen?! Wohl eher "Der Mann am Meer" oder die Männer. Schon sehr imposant kommen die vier 9 Meter hohen Betonfiguren daher. Aber so richtig wusste ich nicht was ich damit anfangen sollte. So stocksteif und unnatürlich sie da auf ihren Betonklötzen sitzen. Und aufs Meer starren. Ja wirklich starren.
Trotzdem habe ich jede Menge Fotos gemacht. Wie findest du die Figuren?
Einen weiteren Ausflug von Esbjerg machte ich auf die Insel Fanø. Fanø war auch eine absolute Empfehlung in meinem Reiseführer. Und von meinen Eltern, die in ihren "Flitterwochen" mit ihrem Bus in Dänemark unterwegs waren.
Nach Fanø fährt alle halbe Stunde eine Fähre von Esbjerg aus. Nach nur einer knappen Viertelstunde war ich schon da. Ich nahm den Bus in den Süden der Insel, nach Sønderho (auch eine Empfehlung meiner Eltern). Sønderho ist ein schnuckeliges kleines Dorf, mit kleinen Fußwegen zwischen den hübschen Häusern durch. Nach nur ein paar Metern war ich direkt in den Dünen. Und ein paar Meter weiter fängt der kilometerlange Sandstrand an. Sehr schön fand ich im Watt nach Muscheln und Steinen zu suchen. Es war super sonnig, aber auch ordentlich windig. Wie gefährlich ist es so weit auf dem Strand raus zu gehen?! Ich weiß es nicht, und deswegen machte ich mich dann lieber auf den Rückweg.
Auf dem Weg zurück zur Fähre konnte ich auf einer Sandbank noch 9 Seehunde entdecken. Mein Highlight des Tages!
Insgesamt war auf Fanø noch nicht so viel los, wahrscheinlich weil die Saison noch nicht so richtig angefangen hat. Dafür war der Bus viel günstiger als ich es gelesen hatte :D
Auf dem Rückweg von Dänemark nach Braunschweig baute ich noch einen kleinen Zwischenstop ein und besuchte Cora in Flensburg. Cora hat mit mir zusammen studiert und wohnt nun schon eine ganze Weile hier oben. Da ich schonmal in der Nähe war, bot es sich an, mir einmal Flensburg anzuschauen. Flensburg ist super schön. Mit dem Hafen, den Booten und den vielen kleinen Gassen und Höfen, die von der großen Einkaufsstraße abzweigen. Ich finde, absolut eine Reise wert. Ich glaube, nach Flensburg möchte ich gerne nochmal kommen. Ich hatte nicht mehr so viel Energie, um mir alles in Flensburg anzuschauen. Es gab viele nette kleine Läden, Secondhandläden und Café, die ich mir gerne genauer angesehen hätte. Nur so langsam bemerkte ich eine leichte Reisemüdigkeit und freute mich auf eine kleine Reisepause in Braunschweig.
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